Beitrag Nachhaltigkeit im Haushalt – Teil II– Bewusst einkaufen und Müll vermeiden
Denkt über euer Einkaufsverhalten nach!
Vor rund fünf Jahren habe ich mir persönlich kaum Gedanken über Müllvermeidung und bewusstes Einkaufen gemacht. Ich habe hauptsächlich nach meinen eigenen Bedürfnissen gehandelt und wollte es möglichst bequem und günstig haben. Also bin ich oft in Discountern einkaufen gewesen, um den täglichen Bedarf an Lebensmitteln zu decken. Natürlich habe ich dann größtenteils zum Einpacken der Dinge eine kostenlose Plastiktüte mit aufs Band an der Kasse gelegt.
Stand bei mir zuhause eine kleine Party an, habe ich Wegwerfgeschirr aus Plastik gekauft, weil es so schön praktisch gewesen ist. Getränke kaufte ich in PET-Flaschen ein, weil sie leichter und auch günstiger gewesen sind. Schließlich habe ich kein Auto und keinen Aufzug. Warum also schwere Glasflaschen mit mir rumschleppen?
Auf dem Weg zur Arbeit kaufte ich mir schon routinemäßig einen Cappuccino to go in einem Einwegbecher – meistens zusammen mit einem belegten Brötchen und dazu noch eine Laugenbrezel. Beides separat eingepackt…
Irgendwann befasste ich mich bewusst mit dem Thema Müllvermeidung und Ressourceneinsparung und mir wurde klar, dass ich mit einigen
einfachen und ebenso praktischen Dingen, nicht nur Müll vermeiden kann, sondern gleichzeitig auch noch Geld einsparen kann.
Hier meine Tipps für euch:
- Habt immer einen oder zwei Stoffbeutel oder einen Rucksack bei euch. Dann benötigt ihr auch keine Plastiktüten mehr, die mittlerweile zum Glück auch Geld kosten.
- Kauft am besten unverpackte Lebensmittel (Obst und Gemüse) ein. Am besten ist natürlich Bio. Wenn euch das zu teuer ist, achtet wenigstens darauf, dass Obst und Gemüse unverpackt sind oder geht auf dem nächsten Markt in eurer Nähe einkaufen. Obst und Gemüse haben von Natur aus eine Schale, die entweder abgewaschen oder geschält werden kann. Wenn ihrunverpacktes Obst und Gemüse einkauft, achtet darauf nur das einzukaufen, was ihr auch wirklich benötigt, damit ihr hinterher nichts Vergammeltes wegwerfen müsst. Besonders toll ist es natürlich, wenn ihr einen eigenen Garten besitzt, in dem ihr ein Gemüsebeet habt – kombiniert mit ein paar Obstbäumen.
- Ihr trinkt hauptsächlich Wasser ohne Kohlensäure? Dann gibt es nichts Einfacheres und Günstigeres als das Wasser aus der Leitung. Unser Leitungswasser wird sehr gut geprüft und ist wirklich unbedenklich hinsichtlich bestimmter Schadstoffe. Wenn ihr ganz sichergehen wollt, könnt ihr aber auch eine Probe eures Wasser bei den für euch zuständigen Stadtwerken oder Wasserwerken gegen einen kleinen Aufpreis testen lassen, was z. B. Blei in den Wasserrohren oder Bakterien betreffen. Bei weiteren Fragen zu eurem Trink-/Leitungswasser wendet euch an euer zuständiges Gesundheitsamt. Mit Destilliergeräten ist es möglich, euer Wasser von Kalk (aber auch von anderen zum Teil wichtigen Mineralien) zu befreien. Die Anschaffung eines Destilliergerätes ist meistens jedoch nicht so günstig (ab 185€ aufwärts). Solltet ihr auf euer Wasser mit Kohlensäure nicht verzichten wollen, gibt es Wassersprudler mit Glasflaschen. Mit einer Gasflasche bestückt, reicht es für rund 60 Liter Mineralwasser. Die leeren Gasflaschen könnt ihr z. B. bei Rossmann oder dm gegen volle eintauschen. Kostenpunkt beim Eintausch rund 7-9 €. Dafür entfällt aber das wöchentliche Geschleppe von schweren Wasserkisten und der damit verbundene Umtausch.
Artikel Testbericht Wassersprudler:
Artikel von Utopia:
- Kauft Nachfüllpacks. Diese gibt es für einige Reinigungsmittel (siehe mein 1. Artikel zum Thema Nachhaltigkeit im Haushalt), für Gewürze, Flüssigseife etc.
- Statt Einmaltücher aus Papier verwendet Bambustücher. Ich habe sie in diesem Winter zum ersten Mal ausprobiert und bin begeistert. Sie lassen sich bis zu 60 Mal waschen:
Aber auch aus alten Kleidungsstücken (Unterhemden, T-Shirts) lassen sich Putzlappen herstellen oder auch Abschminkpads. Wenn ihr nicht auf Einmaltücher verzichten wollt, dann kauft mindestens die, die einen Blauen Engel als Siegel haben oder die Papierrollen, die aus komplett recyceltem Papier bestehen.
- Kaffee für zuhause: Bitte vermeidet es, euch eine Kaffeekapselmaschine oder Kaffeepadmaschine anzuschaffen. Es gibt mittlerweile so tolle Kaffeemaschinen zu kaufen, die bei ordentlicher Pflege sehr lange halten und wesentlich nachhaltiger sind.
Kaffee für unterwegs: Vor zwei Jahren habe ich mir einen tollen Mehrwegbecher von KeepCup gegönnt. Damit könnt ihr den Weg zur Uni oder zur Arbeit entspannt starten. Wer sich den Kaffee nicht zuhause einfüllen mag, der kann dies auch bei der nächsten Bäckerei tun. Die meisten Verkäufer nehmen diesen Becher gern entgegen. So sparen auch sie Verpackungsmüll.
Teebeutel kann man super einsparen, wenn ihr euch losen Tee kauft. Einfach ein Teesieb dazu und schon spart ihr Abfall!
- Trennt euren Müll! Auch wenn ihr es schafft, viel Müll zu vermeiden, so fällt doch in jedem Haushalt mehr oder weniger viel Müll an. Trennt ihn, damit er gut recycelt werden kann. Hier ein interessanter Artikel zum Müllbeutel für Bioabfälle:
- Auch Glas bitte nicht einfach in den Müll werfen, sondern in Glascontainer nach entsprechenden Farben. Glas kann zu 100% wiederverwertet werden. „Kaputte Fenstergläser, Glasgeschirr oder Trinkgläser hingegen übrigens auf den Recyclinghof, da diese oft Zusätze enthalten, die für das Glas-Recycling nicht geeignet sind“.Solltet ihr stolze Garten- oder Laubenbesitzer sein, dann wäre ein Komposthaufen perfekt!
Weitere Tipps gibt es im dritten Teil!